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Kirche als Retter in der "Not"

Ein Kirchraum ersetzt die Schulaula

Die trommelnden Kinder vor dem Start ihrer Aufführung
Die trommelnden Kinder vor dem Start ihrer Aufführung

Eine ganze Woche lang hatten sich die Grundschüler und Grundschülerinnen der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Hobeuken auf diesen Auftritt vorbereitet, der aber beinahe wegen des April-launigen Wetters ausgefallen wäre, wenn nicht Pfarrer Schmitz von der kath. Kirchengemeinde St. Josef zu Hilfe gekommen wäre.

In der Woche vom 15. April bis zum 19. April hatten nämlich die Mädchen und Jungen der GGS Hobeuken zusammen mit dem Lehrerkollegium unter Leitung des erfahrenen Trommlers Arndt Dalbeck fleißig das gemeinsame Trommeln geübt, verschiedenartige Tier-Kostüme sowie Dekorationsmaterial aus Papier und mit viel Farbe selbst hergestellt, ein besonderes Gemeinschaftsgefühl erlebt, sich an den Trommel-Rhythmen und gemeinsam geprobten Liedern erfreut. Das Arbeitsergebnis dieses Trommelprojekts sollte als Abschluss allen Eltern am letzten Projekttag im Rahmen einer schulinternen Aufführung auf dem Schulhof vorgestellt werden.

Weil es sich im Laufe der Woche bereits abzeichnete, dass die Abschlussvorführung wegen des unbeständigen Wetters nicht auf dem Schulhof werde stattfinden können und die schuleigene Turnhalle/Aula aus Brandschutzgründen nicht zur Disposition stand, musste man Ausschau nach einem möglichen Aufführungsort halten. Und in dieser Situation hatten einige Eltern die Idee, bei Pfarrer Holger Schmitz nachzufragen, ob er nicht – frei nach dem Matthäusevangelium 19:14 sagen würde „Lasset die Kindlein zu mir kommen...“
Und so geschah es.

Am Donnerstagabend räumten Frauen und Männer Bankreihen zur Seite, stellten über 100 Trommeln in der Kirche auf und brachten eine Dekoration an, die die Gäste in eine afrikanische Umgebung hineinversetzte.
Da war bei allen Beteiligten am Freitagmorgen während der letzten Proben ein Stein vom Herzen gefallen, dass am Nachmittag die Schlussvorstellung, auf die man ja eine ganze Woche lang hingearbeitet hatte, den Eltern und Großeltern im Trockenen präsentiert werden konnte.

Mit seiner Entscheidung für die Kinder und ihre Aufführung hat Pfarrer Schmitz gezeigt, wie heute realitätsnah gehandelt werden kann, um Jung und Alt eine Zugangsmöglichkeit zur Kirche zu eröffnen.

Text: M. Berretz
Fotos: Graffmann, Jalowietzki-Marg

(Berretz)