Dem Förderverein von St. Peter und Paul ist es gelungen, die bundesweit bekannte Kirchenkabarettistin Ulrike Böhmer für einen Kabarettabend in Herbede zu verpflichten.
Ulrike Böhmer hat Theologie und Sozialpädagogik studiert. Sie hat viele Jahre in einer Kirchengemeinde gearbeitet und zum Beispiel Kinder auf dem Weg zur ihrer ersten heiligen Kommunion begleitet. Doch im Gottesdienst ist sie immer nur daneben gestanden. Das hat sie nachdenklich gemacht. Damals in den 80er-Jahren wohnte die heute 60-Jährige in einem Wohnheim zusammen mit Studierenden aus anderen Diözesen. Um Enge und Ängstlichkeit etwas entgegenzusetzen, gründet sie mit drei anderen Frauen eine Kabarettgruppe. "Durch den Humor konnte ich ausbrechen. Das war ein Ventil für mich, den Frust und den Ärger rauszulassen. Durch die Übertreibung und das Lachen wurde das auf eine andere Ebene gehoben", erklärt die ausgebildete Gemeindereferentin.
Anfang der 90er-Jahre hat sie dann ihren ersten öffentlichen Auftritt als Kirchenkabarettistin vor einem größeren Publikum. „Aus heiterem Himmel bin ich nicht Kabarettistin geworden, eher aus Frust und Wut über die Zustände in Kirche und Gesellschaft. Und der Erfahrung: Ich werde nicht gehört! Aber auf der Kabarettbühne klappt das schon besser. Die Leute hören zu, schlafen nicht ein (höchstens mal beim Kirchentag im Spätprogramm) und laufen nicht weg – im Gegenteil, sie applaudieren und schmunzeln und lachen und wenn‘s gut läuft, denken sie sogar über das ein oder andere nach.“
Von Anfang an ist Erna Schabiewsky dabei – das andere Ich von Ulrike Böhmer, die auf der Bühne (und auch zu Hause) das Sagen hat. In knallrotem Outfit (was kein Kostüm ist), mit Hut und Handtasche ausgestattet, redet sie drauf los, dass ihr selbst manchmal schwindelig wird. Das aktuelle Programm „Glück auf und Halleluja“ ist jetzt schon das siebte abendfüllende Kabarettprogramm. Erna Schabiewsky nimmt kein Blatt vor den Mund – vor allem nicht, wenn es um die Kirche geht. Und da kann ihr der Humor schon mal abhandenkommen. Aber keine Sorge: mit Witz und Verstand lassen sich auch die aktuellen Themen ertragen. Die Kirche in Coronazeiten, verschwundene Priester, „Bischofschuss“, Maria 2.0, Kirchenaustritte und Glaubensverlust sind nur einige der Themen im ständig aktualisierten Programm der Kirchenkabarettistin. Ulrike Böhmer überzeugt in ihrer Paraderolle als Erna Schabiewsky in dem Programm „Glück auf und Halleluja“ einmal mehr – immer aktuell und kritisch – aber nie böse, sondern heiter und tiefgründig.
Ulrike Böhmer kommt am Samstag, 28. Oktober 2023 nach Witten-Herbede.
Das ca. zweistündige Programm (mit Pause) beginnt um 19 Uhr, Einlass ist um 18 Uhr.
Karten zum Preis von 10 Euro (Abendkasse 12 Euro) sind erhältlich:
· nach den Sonntagsgottesdiensten in St. Peter und Paul,
· dienstags vormittags im Gemeindebüro Meesmannstr. 97 A,
· in den Herbeder Geschäften Storchmann, Mooren und Heyden
· sowie per E-Mail: kramer@peterundpaul-herbede.de.
(Bild: Ulrike Böhmer; Text: Benno Jacobi unter Verwendung eines Interviews auf katholisch de am 16.05.23)
(jacobi/kook)