Königlicher Besuch in St. Liborius - in großer Zahl als Caspar. Melchior und Balthasar verkleidete Sternsinger füllten in Begleitung ihrer Familien die Bänke in der Kirche. Bei der Begrüßung wurden die Besucher dazu eingeladen sich in die Zeit der Geburt Jesu zu versetzen, um sich auf das Thema des Gottesdienstes einzustimmen. Jesus als kleines Kind in der Krippe hatte ebenfalls königlichen Besuch, oder besser gesagt- hohen Besuch.
Die Sterndeuter, die von weither gekommen waren, haben ein einfaches kleines Kind in einer Futterkrippe wie einen großen und mächtigen König behandelt. Das ist das eigentlich Außergewöhnliche an der Geschichte. Jesus, ein König, der alles auf den Kopf gestellt hat – diese Formulierung brachte es passend zum Ausdruck.
So stand der Wortgottesdienst am Vortag zum Hochfest „Erscheinung des Herrn“ (auch Epiphanias oder Dreikönigstag genannt) ganz im Zeichen der Sternsinger. Dies kam auch in den Fürbitten deutlich zum Ausdruck.
„Jesus, du hast dich für die Armen und Notleidenden eingesetzt. Wir sind als Sternsinger unterwegs, damit wir uns für eine gerechte Verteilung von Reichtum auf der Welt stark machen.“
„Jesus, du hast uns gezeigt, dass sich durch Zusammenhalt auch große Herausforderungen bewältigen lassen. Wenn wir in den Gruppen von Tür zu Tür gehen, erinnert es an die große Gemeinschaft, in der wir als Christen in der ganzen Welt verbunden sind.“
„Jesus, du hattest selbst keinen leichten Weg. Auch als Sternsinger brauchen wir oft Mut und Durchhaltevermögen.“ (Angesichts der an diesem Tag vorherrschenden Witterungslage hatte diese Fürbitte eine besondere Bedeutung.)
Mit großer Begeisterung sangen die kleinen und großen Besucher zu den übrigen Teilen des Wortgottesdienstes die Lieder, die mit Gitarre (Meinolf Melcher) und Akkordeon (Andreas Puscz) begleitet wurden.
Zum Ende des Gottesdienstes wurden die Sternsinger mit dem folgenden Segensspruch ausgesendet: „Herr, unser Gott, du hast die Weisen aus dem Morgenland durch einen Stern zu Jesus geführt. Sie fanden ihn und ihre Freude war groß. Segne diese Sternsinger, die die Freude über die Geburt Jesu in die Häuser unserer Gemeinde tragen wollen. Öffne Herzen und Hände der Menschen, dass sie durch ihre Spenden helfen, das Licht des Glaubens in alle Welt zu tragen.“
Der Wortgottesdienst fand dann seinen Abschluss mit dem Sternsingerlied, das von Antonia Melcher vorgesungen und den Sternsingern mit Inbrunst nachgesungen wurde. Glückliche und strahlende Kindergesichter verließen die Kirche und machten sich nach einer kleinen Stärkung im Gemeindezentrum auf den Weg zu den Menschen in Wengern und Umgebung, um ihnen den Segen zu bringen.
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Die Sternsinger finden sich im Altarraum zusammen, um gemeinsam das Sternsingerlied zu singen. Insgesamt haben 40 Sternsinger mit 16 Betreuern an zwei Tagen bei widrigen Witterungsverhältnissen 700 Haushalte besucht und dabei 8700 Euro für Hilfsprojekte für Kinder in rund 100 Ländern weltweit.
(köllling/kook, Foto: Werner-Georg Kölling)